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Berlin – eine Metropole mit Geschichte zum Anfassen

„Auf in die Hauptstadt“: Das war das Motto der zehnten Klassen des St. Raphael Gymnasiums, die am Mittwoch, den 17. Juli in Heidelberg aufbrachen und immerhin fünf Tage in der Metropole Berlin bleiben durften. Dabei hatte jede Klasse ein individuelles Programm und eine eigene Unterkunft. Die folgenden Eindrücke beziehen sich auf die Erfahrungen der Klasse 10F2 in Berlin.

Am Anreisetag traf sich unsere Klasse sehr früh am Heidelberger Hauptbahnhof, von wo wir den Zug Richtung Berlin nahmen. Angekommen in der Hauptstadt, bezogen wir gegen 14 Uhr unsere Zimmer im H2-Hotel, das sich ganz in der Nähe des Alexanderplatzes befindet. Nachdem sich jeder kurz eingerichtet hatte, war es soweit, Berlin zu entdecken. Hierzu hatten unsere Lehrer, Ina Küppers, Anja Müller und Matthias Kneller eine Stadtrallye geplant, die uns zu den verschiedensten Orten und Gegenden Berlins führte. Wir teilten uns also in kleinere Gruppen auf, bekamen einen Stadtplan und den Fragebogen, ein Ticket für die U- und S-Bahn und schon konnte es losgehen. Es gab verschiedene Touren, sodass nicht jede Gruppe die gleichen Ziele hatte. Dank der Rallye sahen wir schon an unserem ersten Tag beispielsweise die Hackeschen Höfe, den Berliner Dom, besuchten das DDR Museum und das Holocaust-Mahnmal und machten einen Abstecher zur Humboldt Universität. Die Fragen waren differenziert und oftmals inhaltlich verzwickt gestellt, sodass jeder zum genauen Nachdenken und Recherchieren angeregt wurde. Ein besonderes Highlight meiner Gruppe war das Denkmal in der Mitte des Bebelplatzes, das an die Bücherverbrennung in der Nacht vom 10. Mai 1933 erinnert.

Die Stadt-Rallye stellte den perfekten Auftakt für die folgenden Tage in Berlin dar, um sich schon etwas zurecht zu finden und erste Eindrücke gewinnen zu können.

Den ersten Abend ließ unsere Klasse dann in einem indischen Restaurant im Zentrum ausklingen. Das Essen war lecker, aber auch sehr scharf, so dass der Getränkeverbrauch im Laufe des Essens drastisch anstieg.

Am nächsten Tag hatten wir dann ein straffes Programm zur deutschen Geschichte und Gegenwart vor uns. Nach einem üppigen Frühstück im Hotel begaben wir uns in die Bernauerstraße zur Gedenkstätte Berliner Mauer. Wie man sich schon denken kann, wurden wir hier an die Zeit von 1961 bis 1989 erinnert, als eine Mauer West- von Ost-Berlin trennte. Vor Ort konnten wir tatsächlich einen originalen Teil der Mauer sehen, mit Wachturm und einer zweiten Mauer, hinter der eigentlichen, die es bei einem Fluchtversuch ebenfalls noch zu überqueren galt. Neben dem Gedenken an die Mauertoten durch eine große Gedenktafel mit Fotos der Verunglückten, wurde auch besonders im Museum veranschaulicht, warum manche Fluchtversuche erfolgreich waren und andere wiederum scheiterten. Leider hatten wir durch unser gut gefülltes Programm hier nicht genügend Zeit, alles Ausgestellte in dem Museum genauer zu betrachten, ein Dilemma, das sich in den nächsten Tagen wiederholen sollte. Dies war der Preis dafür, dass wir so viel in Berlin geboten bekamen.

Auf die Zeitreise am Vormittag folgte ein Eintauchen in die politische Gegenwart am Nachmittag. So hatten wir im Paul-Löbe-Haus einen Termin mit der Grünen-Abgeordneten Frau Brantner, die uns ihre alltägliche politische Arbeit erläutern sollte. Da Frau Brandtner als wichtige Abgeordnete im Bundestag noch weitere Termine hatte, übernahm ihre Assistentin Feline Kreuzner die Aufgabe, uns unsere Fragen zu beantworten. Anschließend hatten wir dann auch noch die Möglichkeit, das Reichstagsgebäude ausführlich zu betrachten. Leider konnten wir die Kuppel und den Plenarsaal des Reichstagsgebäudes wegen Wartungsarbeiten nicht betreten. Aber von dem Dach des Gebäudes wurde uns ein schöner Ausblick über die Stadt geboten.

An den Folgetagen in Berlin, hatten wir noch eine ganze Reihe weiterer Besichtigungen und Führungen, so dass ich hier nur auf die wichtigsten näher eingehen will: Dazu gehörte zum Beispiel ein Besuch im Neuen Museum Berlin mit einer Ausstellung über Troja, die sehr interessant war, auch wenn sie etwas aus dem Rahmen des restlichen Programms fiel. Sehr eindrucksvoll war die Führung durch die Berliner Unterwelten, bei der wir den ältesten und einzigen erhaltenen Steingasometer Berlins, der im Zweiten Weltkrieg zu einem Luftschutzbunker umfunktioniert wurde, besichtigten. Das nächste Highlight war der Besuch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, einem ehemaligen Stasi-Gefängnis. Seine Authentizität erhielt es nicht zuletzt durch seine Führer, die teilweise ehemalige Gefängnisinsassen waren. Es ist schon bewundernswert, wie diese Menschen es ertragen, täglich an ihre zum Teil traumatischen Erfahrungen von früher erinnert zu werden, wenn sie Schüler- oder Touristengruppen durch die Gedenkstätte leiten. Auch ein Besuch des Jüdischen Museums mit seiner besonderen architektonischen Gestaltung durch den amerikanischen Star-Architekten Daniel Libeskind wird uns sicher in Erinnerung bleiben.

Ein ganzer Tag unserer Reise führte uns aus Berlin weg in die Stadt Friedrichs des Großen: Es ging nach Potsdam. Dort starteten wir mit der Besichtigung des Cecilienhofes, dem Ort, an dem die Sieger des Zweiten Weltkriegs in der Potsdamer Konferenz über die Zukunft Deutschlands entschieden haben. Anschließend liefen wir durch das Holländische Viertel zum Schloss Sanssouci, Wohnsitz des großen Preußenkönigs. Hier erwartete uns eine Führung durch die prestigeträchtigen Räume des Schlosses. Am Ende besuchten wir noch die Grabstätte Friedrichs des Großen, der sich skurrilerweise mit seinen Hunden begraben ließ.

Trotz unseres umfangreichen Geschichts- und Kulturprogramms bestimmte eine entspannte Atmosphäre unseren Berlinaufenthalt. Wir sind jeden Abend Essen gegangen und hatten anschließend den Abend zur freien Verfügung. Manche von uns entschieden sich auch hier noch wichtige Stätten Berlins zu besuchen, wie zum Beispiel die East Side Gallery mit der bunt bemalten Mauer die 1,3 Kilometer lang ist. Alles in allem war unsere Berlinfahrt zwar übervoll durch die vielen Programmpunkte, aber auch unglaublich lehrreich und beeindruckend. Wir fuhren mit vielen verschiedenen Eindrücken und Denkanstößen wieder nach Hause, nachdem wir sonntags noch eine zweistündige Führung durch den seit 2008 stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof erhalten hatten.

Herzlichen Dank unseren Lehrern für die Organisation einer Fahrt, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Felice Glee, Klasse 10F2

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