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Zeitzeugengespräch „Feind ist, wer anders denkt“

Nicht einmal 27 Jahre ist es her, der Fall der Mauer am 9. November 1989, der Sturm auf die Stasi-Zentralen im Dezember 1989 und Januar 1990 sowie die Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990. Als Vermächtnis der Diktatur des Überwachungsstaates im Osten sind die überwältigenden Mengen an Stasi-Unterlagen übrig geblieben. Die Bürger der DDR wurden pausenlos bewacht und überschattet, ihr Tun und Sagen akribisch notiert und in Akten des „Ministeriums für Staatssicherheit“ (MfS) sortiert.
Nach dem Fall der Mauer bleibt das Vermächtnis der Quellen: Tonnen an Akten, ein Überbleibsel der Zeit. Was nun mit diesen Akten passiert, regelt die Behörde des „Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik“ (BStU). Akten werden aufgearbeitet, aufbewahrt und denen Einsicht gewährt, die einen Antrag stellen, immerhin aktuell noch 5.000 Stück monatlich. Darüber hinaus werden zerrissene Akten zusammengeflickt, wobei dieser Prozess angesichts der Zahl solcher noch viele Jahre lang dauern wird.

Im Rahmen der Ausstellung „Feind ist, wer anders denkt“ (26.02.-24.04.2016) in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte besuchte uns Dr. Axel Janowitz, pädagogischer Leiter der BStU, im St. Raphael-Gymnasium, um mit uns die Ausstellungseröffnung am gleichen Abend des 25. Februar 2016 vorzubereiten. Während der Erarbeitungsphase am Morgen gab es vorbereitete Vorträge einiger Schüler über das Leben und Spitzelsein in der DDR, Gruppenarbeiten zu ausgewählten Quellen sowie Diskussionen zur Methodik der Zeitzeugengespräche.
Am Ende dieser Arbeitsphase wurden demokratisch diejenigen Fragen ausgewählt, die wir Roland Jahn, dem Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen, am Abend stellen sollten. Roland Jahn kam 2011 durch eine Wahl im Bundestag zu seinem Amt und hatte sich dazu bereit erklärt, als Zeitzeuge und Leiter der BStU unsere Fragen zu beantworten.

Abgerundet wurde dieses Projekt am Abend in der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte: In einer Podiumsdiskussion, welche von Claudia Garbrecht, Alexander Mann, Franz Brandl und Benedikt Folttmann überzeugend moderiert wurde, stellte sich Roland Jahn unseren Fragen. Von seinen persönlichen Erfahrungen bis hin zu grundlegenden Fragen zu dem Stasi-System der DDR reichten die gestellten Zeitzeugenfragen, bevor die Ausstellung eröffnet wurde. Zuvor war der Abend durch Reden unseres Heidelberger Oberbürgermeisters, Dr. Eckart Würzner, sowie des Oberbürgermeisters der Stadt Bautzen, Alexander Ahrens, eingeleitet worden.

Was am Ende des Abends bleibt: Wir bekamen einen hautnahen Einblick in das Leben der DDR – eine Möglichkeit, die es nicht für jeden geben wird.

Wir bedanken uns bei unseren Lehrern, Matthias Kneller und Andreas Barth, sowie Herrn Dr. Axel Janowitz, Roland Jahn, und der Friedrich-Ebert-Gedenkstätte für ihre Kooperation und Organisation.

Cara Lynn Kim, KS2, im Februar 2016.

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