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Klasse 10a auf Studienfahrt in Berlin

Unsere Klassenfahrt begann, als wir uns um 7.30 Uhr an der Schule am Bus trafen. Wir fuhren um 8.05 Uhr los. In Berlin kamen wir nach 9 Stunden Fahrt an. Zuerst checkten wir in unserem Hotel ein. Jede Gruppe richtete sich in ihrem Zimmer ein. Um 19.00 Uhr gab es Spaghetti Bolognese zum Abendessen. Bis 21.30 Uhr konnten alle ihren Abend frei gestalten und das Hotel in 3er Gruppen verlassen. Ab 22.00 Uhr war Nachtruhe.

Den Dienstag begannen wir mit einer Busrundfahrt. Von einer waschechten Berlinerin wurden uns die verschiedenen Sehenswürdigkeiten gezeigt. Dabei erfuhren wir viele spannende “Insider“. Zum Beispiel, dass das Regierungsgebäude in der Nähe unseres Hotels heimlich „Angies Waschmaschine“ genannt wird oder dass die Viktoria auf der Siegessäule die „Goldelse“ ist. Neben den Reichstagsgebäuden sahen wir auch die Charité und die Kaiser-Willhelm-Gedächtniskirche, die von den Berlinern liebevoll „Lippenstift“ getauft wurde. In einer kurzen Verschnaufpause nutzten viele die Zeit, um das Rittersport-Museum zu erkunden und die eine oder andere Schokolade herzustellen. Andere zog es in die Stadt, um die Gegend zu erkunden. Im Anschluss brachte uns der Bus direkt zum Checkpoint Charly. Der Checkpoint Charly ist nämlich ein ehemaliger Grenzpunkt zwischen der sowjetischen und der US-amerikanischen Besatzungszone.

Dort besuchten wir das sogenannte BlackBox-Museum und erfuhren viel über den Kalten Krieg: Vom Ost-West-Konflikt über die Entstehung der Mauer bis zur Grenzöffnung am 9. November 1989. Der Mauerfall ist also jetzt dreißig Jahre her. Anlässlich dieses schönen Tages fand ausgerechnet in der Woche, in der wir Berlin besuchten, jeden Abend eine Illumination am Alexanderplatz statt: Es wurden Videoausschnitte und Bilder aus der Zeit der Mauer gezeigt. Da das Spektakel erst am Abend stattfand, nutzten wir die verbliebene Zeit ausgiebig zum Shoppen und bewunderten den Neptunbrunnen, den Fernsehturm und die Weltzeituhr. Besonders, dass man von einem Hoteldach an einem Drahtseil vom Dach springen kann, erregte unsere Aufmerksamkeit. Der Sprung wird in Berlin zum Abschluss gern an Lehrer verschenkt!
Nach diesem ereignisreichen Tag fuhren wir zum Hotel zurück und verbrachten die Zeit damit, in kleinen Grüppchen den Hauptbahnhof zu erkunden.

Der Mittwoch begann für uns sehr früh um 6 Uhr. Zu Fuß ging es durchs Parlamentsviertel zum Brandenburger Tor. Von dort aus ging es weiter zum Denkmal der ermordeten Juden. Es wurde von Peter Eisenman entworfen. Der Amerikaner wollte einen Ort schaffen, der den Betrachtern Unwohlsein bereitet. Das ist ihm definitiv gelungen. Man fühlt sich regelrecht erschlagen, so als würde man ertrinken. Nach einer Führung besuchten wir alle das zum Denkmal gehörende Museum. Dort war die Geschichte der Judenverfolgung und der Tathergang der Nationalsozialisten aufgeführt. Besonders schockierend war es für uns die Gesichter zu den Einzelschicksalen zu sehen und die Zeitzeugenberichte zu lesen.

Auseinandergerissene Familien, Leid und Schmerz. Das Judendenkmal ist ein Mahnmal der Geschichte.
Als nächstes stand der Besuch des Reichstags auf dem Plan. Nach einer Mittagspause in der Kantine des Paul-Löbe-Haus durften wir einer Mitarbeiterin des CDU-Abgeordneten Dr. Lamers Fragen zu ihrer Arbeit stellen. Unter anderem sprachen wir mit ihr über die Mindestrente und über Umweltprobleme. Außerdem erzählte sie uns etwas über die Abläufe im Parlament und welche Arten von Abstimmungen es im Parlament gibt. Da wir uns nicht allein im Gebäude bewegen durften, wurden wir in die Reichstagskuppel begleitet und durften von dort bis an die Kuppeldecke laufen. Diese war oben offen und es regnete hinein, aber man hatte einen fantastischen Ausblick über ganz Berlin. Von den Angestellten des Reichstages wurden wir in eine Sitzung geführt, wo wir stille Zuschauer des Geschehens sein durften.

Vorher wurde uns gesagt, dass wir unter keinen Umständen reden, klatschen oder einschlafen durften. In der Sitzung ging es darum, dass die AFD die Kindernachrichtensendung Logo verklagen wollte, da in einer Sendung gesagt wurde, dass in der AFD manche Mitglieder rechtsradikal eingestellt seien. Unter anderem nahmen Politiker der CDU, SPD und ein Sprecher von den Grünen dazu Stellung. Die AFD verteidigte sich mit einer hitzigen Rede. Der Antrag wurde letztendlich allerdings abgelehnt. Es war sehr spannend zu sehen, wer uns in der Regierung vertritt.

Und nun war schon der vorletzte Tag angebrochen. Heute besuchten wir ein altes Stasi-gefängnis in Hohenschönhausen. Hier wurden Feinde der DDR-Regierung eingesperrt. Um die Leute damals zu verhaften, brauchte man keinen Haftbefehl. Man wurde einfach so auf der Straße entführt. Die Fahrzeuge waren häufig als Gemüsewägen getarnt und erregten so kein Aufsehen. Das Gefängnis verfügt über einen Kerker, in dem oft 15 oder mehr Leute eine Zelle teilten. Der Boden ist so instabil, dass das Wasser im Keller oft auf 15 cm steht. Ohne frisches Wasser und Nahrung und ohne Hygiene waren die Häftlinge oft zu Steh- und Dunkelhaft verdammt. Wer dort hineinkam, kam nie wieder heraus. Bis das Gefängnis gestürmt wurde, waren Tote an der Tagesordnung. Es gab auch einen Teil des Gefängnisses, in dem die Häftlinge nicht körperlich, aber physisch angegriffen und so in den Wahnsinn getrieben wurden, um ein „Geständnis“ zu erzwingen.

Nach dieser ernüchternden Geschichtsstunde gingen wir in die Einkaufsstraße am KaDeWe (Kaufhaus des Westens). Dort konnten wir uns zwar nichts leisten, aber es war trotzdem für alle lustig zu bummeln. 25000 Euro für einen Füller waren uns dann doch zu viel.

Nach drei Stunden fuhren wir wieder zum Hotel, um uns für die Überraschung von Frau Kneier und Frau Steinhäuser fertig zu machen. Wir waren am Friedrichspalast und sahen uns die „Vivid“- Show an. Von den Tänzen über die Musik und die Kulisse waren wir alle positiv überrascht. Die vielfältigen Kostüme und die Licht- und Tontechnik waren unglaublich. Die ganze Klasse war sich einig, dass dies der beste letzte Berlinabend war, den man sich wünschen konnte.

Der letzte Tag war angebrochen und um halb acht saßen wir alle bereits im Bus. Wir sahen auf der Fahrt aus der Stadt noch einige Sehenswürdigkeiten und auf der der Autobahn konnte man einen alten Grenzturm bewundern.

Das war definitiv eine gelungene Klassenfahrt. Wir haben viel gelernt, viel gelacht und unsere Klasse hatte eine unglaubliche Zeit.

Von Marlene Reidel und Nele Brauer (10a)

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