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Rückblick auf deutsch-polnischen Austausch 2014

Deutsch-polnischer Schüleraustausch
21.-28. November 2014 (Heidelberg) und 13.-19. April 2015 (Jelenia Gora)


Zum 18. Mal fand im Jahr 2014 der deutsch-polnische Austausch zwischen dem St. Raphael Gymnasium und dem Zeromski-Liceum der Heidelberger Partnerstadt Jelenia Gora statt. Auch im Schuljahr 2016/17 wird es wieder einen Austausch geben.

22 Schüler und Schülerinnen der Klasse 10 und der Jahrgangsstufen I und II nahmen an diesem Austausch unter der Leitung von Frau Mang-Gürlich und Frau Siehl-Kaegi teil. Auch die polnische Gruppe umfasste diesmal 22 Schüler, so dass wir eine große Gruppe von über 40 Teilnehmern waren.

Ende November kam die polnische Gruppe als Gast nach Heidelberg. Mit einer Stadt- und Schlossführung begann die Woche in Heidelberg, dann folgte ein Wochenende in den Familien. Hauptprogrammpunkt bildete eine zweitägige Fahrt nach Nürnberg mit dem Besuch des ehemaligen NS-Reichsparteitagsgeländes und des dazu gehörigen Museums und einer Führung durch das Memorium Nürnberger Prozesse. Dort beschäftigten sich die Schüler anschließend in Kleingruppen ausführlich mit dem Schicksal einzelner verurteilter Nationalsozialisten. Es war fast unerträglich zu erfahren, wie wenig Schuldeinsicht es bei den Verurteilten gab. Die Führung über das ehemalige Reichsparteitagsgelände machte aber auch deutlich, welch verhängnisvolle Faszination vom Größenwahn der nationalsozialistischen Ideologie ausging. Des Weiteren stand ein Schulbesuch auf dem Programm und gemeinsames Plätzchen backen, bei dem spätestens deutlich wurde, wie gut sich deutsche und polnische Schüler und Schülerinnen bei diesem Austausch verstanden. Zum Abschluss besuchte die Gruppe Frankfurt, um bei einer Stadtführung viel über diese multikulturelle und weltoffene Stadt zu erfahren. Bevor es zurück nach Heidelberg ging, gab es noch einen Abstecher ins Filmmuseum. Sichtlich schwer fiel vielen der Abschied – die Aussicht auf den baldigen Gegenbesuch erleichterte die Trennung jedoch.

Mitte April war es dann endlich so weit: die deutsche Gruppe machte sich auf den Weg nach Polen.
Mit dem Zug ging es zunächst nach Dresden, wo es bei der Stadtführung auch immer wieder um das in Dresden sichtlich präsente Thema Pegida ging.

In Görlitz holte uns ein polnischer Bus ab, um uns nach Jelenia Gora zu bringen. Früh am nächsten Morgen startete die ganze Gruppe nach Oswiecem (Auschwitz). Eindrücklich war der Gang durch das Museum im ehemaligen Konzentrationslager und eine Führung über das riesige Gelände von Auschwitz-Birkenau. Nachdenklich hörten wir den Ausführungen einer Mitarbeiterin der Gedenkstätte zu. Da am nächsten Tag der „Marsch der Lebenden“ – ein jährlich durchgeführter Gedenkmarsch v.a. junger Juden aus aller Welt als Signal gegen die Leugnung des Holocaust – stattfand, waren sehr viele Juden aus aller Welt auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers. Es war interessant für uns zu beobachten, dass diese Gruppen sehr lautstark auftraten und sie mehrmals um Ruhe gebeten werden mussten. Im anschließenden Gespräch äußerten viele Schüler ihr Befremden über dieses Verhalten, denn sie selbst verstanden ihren Besuch eher wie einen Besuch auf einem riesigen Friedhof und wollten mit ihrem Schweigen das Andenken der Ermordeten ehren.

Am Abend gab es eine interessante Diskussion zwischen der deutschen und polnischen Gruppe über den Besuch in Auschwitz. Während die deutsche Gruppe stark mit der Vergangenheit ihres eigenen Landes beschäftigt war, wurde deutlich, dass für die polnische Gruppe aktuelle Probleme wie der Konflikt in der Ukraine und die syrischen Flüchtlinge viel drängender sind.

Einen halben Tag verbrachten wir in der wunderschönen Stadt Krakau, in der die Gruppe einige der vielen Synagogen besuchte und schließlich etwas Zeit zum Stadtbummel hatte. Auf der Rückfahrt nach Jelenia Gora machten wir Station bei einem Brauerei-Museum. Anhand der Geschichte der Brauerei wurde deutlich, wie eng die Geschichte beider Länder miteinander verknüpft ist. Das gleiche galt für die Stadtführung durch Jelenia Gora am folgenden Tag, dessen Bevölkerung vor dem 2. Weltkrieg zu 90 % deutsch war. Ein Schüler erzählte sogar, dass sein Großvater während des 2. Weltkrieges von Berlin für 1 Jahr auf unsere polnische Partnerschule (damals ein deutsches Gymnasium) geschickt wurde. Am letzten Tag konnten einige bei Ausflügen mit den polnischen Gastfamilien noch den letzten Schnee erleben während uns aus Heidelberg 25 Grad gemeldet wurden.

Katharina Siehl-Kaegi

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